----- „Die Wirtschaft ist unser Schicksal“ (Walter Rathenau) ----
Das Geld und die Wirtschaft bestimmen unser Leben in einem überwältigenden Ausmaß. Geld ist zwar nicht alles, aber ohne Geld geht fast nichts.
Und genauso wichtig – sozusagen die andere Seite derselben Medaille - ist die Vorstellung davon, wie die Wirtschaft und das Geld funktionieren. Darum kümmern sich die Wirtschaftswissenschafter (Ökonomen) – die Betriebswirtschaftler bezüglich der Betriebe, die Volkswirtschaftler hinsichtlich der ganzen Volkswirtschaft eines Landes bzw. sogar der Welt. Die Ökonomen machen sich so auch ein Bild davon, wie Umweltzerstörung und Klimawandel mit der Wirtschaft zusammenhängen. (Sowohl wie unser Wirtschaften zu Umweltzerstörung und Klimawandel beitragen, als auch was diese Veränderungen für die Wirtschaft bedeuten, als auch wie wir unser Wirtschaften ändern können und müssen, um unsere Lebensgrundlagen auf unserem ‚blauen Planeten‘ zu erhalten.) Wie leicht vorstellbar ist, sind die Ökonomen bei derart komplizierten Problemen nicht einer Meinung. Das ist immer wieder z.B. im Fernsehen – egal ob in den Nachrichten oder in Diskussionsrunden – zu sehen.
Diese Meinungsvielfalt täuscht jedoch. Denn weltweit – und ganz besonders in Deutschland – beherrscht eine bestimmte Lehrmeinung sowohl die Forschung und Lehre an den Hochschulen und als auch den Auftritt in der Öffentlichkeit und den Einfluss in der Politik.
Bei dieser dominierenden Lehrrichtung handelt es sich um den neoklassischen Mainstream, der – vereinfacht – u.a. folgende Ansichten vertritt:
- alle Beteiligten in der Wirtschaft arbeiten strikt für ihr Eigeninteresse ohne Rücksicht auf irgend einen anderen – und sie haben dazu perfektes Wissen über alle Preise und wie diese sich in der Zukunft entwickeln,
- ‚die unsichtbare Hand des Marktes‘ regelt alles optimal; Angebot und Nachfrage werden perfekt ausgeglichen und es kommt zu ‚Wohlstand für alle‘ – ein Eingreifen des Staates ist grundsätzlich weder nötig noch wünschenswert,
- die Marktwirtschaft tendiert immer zu Gleichgewicht und Vollbeschäftigung – Wirtschaftskrisen treten nur durch Störfaktoren von außerhalb der Wirtschaft auf – aus dem Inneren des Wirtschaftsgeschehens entstehende Krisen wie der Kollaps des ‚Neuen Marktes‘ (der ‚Dotcom-Blase‘) in 2000 oder die Krise nach der Lehman-Pleite ab 2008 sind theoretisch eigentlich gar nicht möglich,
- wirtschaftliches Wachstum ist höchst wichtig, um unser ‚soziales Netz‘ zu finanzieren, allen steigenden Wohlstand zu verschaffen, insbesondere auch den Menschen in der ‚Dritten Welt‘ und auch den Umweltschutz bezahlen zu können – und trotz aller Umweltbelastungen auch weiterhin möglich (durch „Decarbonisierung“, d.h. die Entkopplung der Wirtschaft vom Kohlendioxidausstoß),
- die Auswirkungen des Klimawandels auf unseren Wohlstand sind verschwindend gering (also eher ‚Peanuts‘): 1 Grad Klimaerwärmung bedeuten lediglich 1% Einbuße des Weltsozialprodukts, und selbst bei 6 Grad Klimaerwärmung wären es nur 6% Wohlstandseinbuße (ähnlich wie wir es in Wirtschaftskrisen schon erlebt haben – und durch Wachstum wieder beheben können) – dies liegt im Kern daran, dass etwa 92% der Wertschöpfung ‚drinnen‘ entstehen, also dem Klimawandel gar nicht ausgesetzt sind (bei den 8% ‚draußen‘ handelt es sich vor allem um die Land- und Forstwirtschaft und die Fischerei).
Mit dem Preis soll ein Anstoß gegeben werden, die dringendst benötigten Alternativen zu diesen wirklichkeitsfremden Vorstellungen zu fördern und ihnen öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen – denn unsere menschliche Zivilisation ist durch die unmittelbar drohende Klimakatastrophe so bedroht wie nie zuvor. (Selbst die Corona-Pandemie wird uns im Rückblick vermutlich im Vergleich dazu wie eine Lappalie erscheinen.)
Wir werben hier auch um Ihre Unterstützung, sei es durch Spenden, oder ‚Mundpropaganda‘ für unsere Sache, oder konkrete Mithilfe für und bei Veranstaltungen.
Dass es ohne entschlossenes Gegensteuern wirklich schlimm kommen wird, muss sich wohl jeder eingestehen, der ohne Scheuklappen zusammennimmt, was sich um uns abspielt, z.B.:
- wochenlange Hitze- und Dürreperioden vom Frühjahr bis zum Spätsommer mit vielen Toten und schlimmen Ernteausfällen in der Landwirtschaft;
- zu anderen Zeiten sintflutartige, mitunter tagelange Regenfälle mit ebenfalls vielen Toten und milliardenteuren Schäden;
- riesige Waldverluste – bei uns durch den Borkenkäfer, woanders durch verheerende Waldbrände (noch woanders durch Abholzung riesiger Waldbestände, insb. der Regenwälder in Brasilien und Südostasien);
- das Abschmelzen der Gletscher der Arktis und der Hochgebirge, auch unserer Alpen – mit einerseits Anstieg der Meeresspiegel und damit Bedrohung der Küstenregionen, und andererseits Auswirkungen auf die Speisung unserer großen Flüsse;
- das Auftauen der Permafrostböden insb. in Sibirien mit Freisetzung gewaltiger Mengen des Klimagases Methan (das etwa 7-mal so schädlich ist wie Kohlendioxid);
- (und last but not least) ein sehr bedrohliches Artensterben, z.B. Singvögel, Säugetiere, Schmetterlinge – durch Wegfall von vielen bestäubenden Insekten, insb. Bienen, drohen Nahrungsmittelausfälle in riesigem Ausmaß.