Stiftungszweck

Wirtschaftstheorie und die Art des Wirtschaftens sind wie die beiden Seite einer Medaille. Wer anders wirtschaften will als bisher, braucht dafür auch eine andere Wirtschaftstheorie als bis jetzt.

Unser wichtigstes Anliegen – und einziges Ziel der Friede-Gard-Stiftung – ist es, die Forschung und Lehre in den Wirtschaftswissenschaften zu einer wirklichen Nachhaltigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft auszurichten und insbesondere die planetaren Grenzen zu respektieren.

Um unser Anliegen voran zu bringen, vergeben wir jedes Jahr den Friede-Gard-Preis für Nachhaltige Ökonomik.
Der Friede-Gard-Preis ist eine Anerkennung für hervorragende wissenschaftliche Leistungen bei der Weiterentwicklung der Wirtschaftswissenschaft zu einer Nachhaltigen Ökonomik, d.h. zu einer Wirtschaftstheorie für eine nachhaltige Wirtschaft und Gesellschaft. Eine solche Ökonomik muss ernstzunehmende Antworten auf die krisenhaften Bedrohungen insbesondere durch Klimawandel und Erderwärmung liefern. Alleroberstes Gebot ist also der Erhalt unserer Lebensgrundlagen (und auch damit ist ein ‚gutes Leben‘ möglich) – im Unterschied zum ‚Weiter so‘ der herrschenden Lehre, die nach wie vor an ewiges und unbegrenztes Wirtschaftswachstum auf einem endlichen Planeten glaubt (und uns dadurch ‚unser Glück‘ verspricht).

 

Hintergrund

Die Forschung und Lehre in den Wirtschaftswissenschaften ist bisher kaum auf nachhaltiges Wirtschaften ausgerichtet, sondern favorisiert vor allem Wirtschaftswachstum. Dieses wird als das universale ‚Heilmittel‘ für Probleme aller Art angesehen. Die Kehrseite dieses Wachstums – insbesondere der letzten fünfzig Jahre – ist eine globale Umweltzerstörung nie dagewesenen Ausmaßes und ein die Existenz unserer Zivilisation bedrohender Klimawandel. Die Früchte dieses Wachstums sind darüber hinaus aufgrund der herrschenden politischen Rahmenbedingungen sehr ungleich verteilt worden, sodass die inzwischen extreme Einkommens- und Vermögensungleichheit den sozialen Frieden weltweit bedroht.

Wir brauchen daher schnellstens nicht nur eine auf ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit ausgerichtete Wirtschaft und Gesellschaft, sondern auch eine dementsprechende Wirtschaftstheorie.
Denn Wirtschaftstheorie und die Art des Wirtschaftens sind wie die beiden Seite einer Medaille: die Wirtschaft eines Landes und der Welt kann nicht zielgerichtet gestaltet werden ohne eine diesbezüglich realitätsbezogene und stimmige Volkswirtschaftslehre, so wie ein Unternehmen nicht erfolgreich geführt werden kann, ohne die Erkenntnisse der  Betriebswirtschaftslehre zu beherzigen.

Die Friede-Gard-Stiftung setzt sich daher für eine solche Wirtschaftstheorie ein, die eine auf ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit ausgerichtete Wirtschaft und Gesellschaft darstellen, modellieren und gestalten kann.
Der Friede-Gard-Preis soll die Aufmerksamkeit auf Forschende und ihre Arbeit lenken, die einen maßgeblichen Beitrag dazu erbracht haben, und andere ermutigen mitzuziehen.

Forschende, die in dieser Richtung arbeiten, gibt es durchaus, doch sind sie der herrschenden Lehre des neoklassischen Mainstreams zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen. Deswegen haben sie (noch) nicht ein ebenso detailliert ausgearbeitetes Lehrgebäude vorzuweisen. Außerdem werden sie öffentlich nur vereinzelt und nur gelegentlich bei Einzelfragen wahrgenommen, nicht aber als Teil einer möglichen besseren Alternative insgesamt.

Das Größenverhältnis zum neoklassischen Mainstream ist das von David zu Goliath und zeigt sich z.B. bei der Anzahl der Hochschulprofessoren, der Anzahl von Doktoranden, der Anzahl von Fachzeitschriften/ Fachveröffentlichungen, insbesondere aber bei der Summe der Forschungsgelder, außerdem natürlich auch bei der Einladung zu Diskussionsrunden, Mitwirkung in Expertengremien und der Rezeption in der Öffentlichkeit. Deswegen hat die herrschende Lehre eine nahezu monopolartige Stellung im Wissenschaftsbetrieb und in der öffentlichen Wahrnehmung und Wirksamkeit. Was sie verkündet, gilt als ‚die Wahrheit‘, so abstrus es auch sein mag.

Gleichzeitig ist die Rat- und Phantasielosigkeit der herrschenden Lehre gegenüber den Bedrohungen insbesondere durch Klimawandel und Erderwärmung offensichtlich, propagiert sie doch weiterhin die gleichen Rezepte – nämlich Wirtschaftswachstum – , die in den vergangenen Jahrzehnten die Situation nicht zum versprochenen Besseren, sondern zum deutlich Schlechteren geführt haben.
Alternativen sind also dringend nötig und müssen erarbeitet und detailliert werden, sowie auch öffentlich dargestellt und allgemein bekannt gemacht werden. Dazu müssen Ressourcen entsprechend umgelenkt werden.

 

Unterstützung

Wir freuen uns über jede Unterstützung, die uns hilft, den Stiftungszweck noch besser zu verfolgen und zu verwirklichen, sei es durch finanzielle Zuwendungen (Spenden oder Zustiftungen) oder Mitarbeit in geeigneter Form (z.B. bei der Öffentlichkeitsarbeit oder Hilfe bei Veranstaltungen).

Die Stiftung ist vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt und berechtigt Zuwendungsbestätigungen auszustellen, mit denen die Spenden oder Zustiftungen bei der Einkommensteuer geltend gemacht werden können.

Finanzielle Zuwendungen können über folgende Kontoverbindung erfolgen:

Friede-Gard-Stiftung:
Kto. DE68 5625 0030 0001 1683 12 - Kreissparkasse Birkenfeld (Birkenfelder Landesbank)